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Über den Autor
Peter Dyckhoff
in Rundfunk und Fernsehen
www.ruhegebet.com
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3. Auflage
Flexcover , 10,5 x 15,5 cm, 256 Seiten
€ 12,95 (D), € 13,40 (A)
Verlag media maria
ISBN 978-3-9815698-0-3

Zu beziehen durch jede Buchhandlung
oder über www.media-maria.de


 

Peter Dyckhoff
In der Stille vor dir

Das tiefste und erfüllendste Gebet ist für mich ein Schweigen vor Gott, ein Innehalten ohne Worte und Gedanken. Wenn diese Momente geschenkt werden, haben sie etwas von einem Staunen, wie es Kindern manchmal noch eigen ist. Im Christentum gibt es verschiedene Wege, die zu diesem Innehalten führen, das in ruhevoller Wachheit erlebt wird. Vor allem die Mystik hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Wege zu weisen.
Ein Mystiker ist keine besondere Art Mensch, sondern jeder Mensch ist auf seine besondere Art ein Mystiker. Mystisches ist im Menschen angelegt, sodass individuell verschieden mystische Erfahrungen gemacht werden. In jedem Leben, immer und immer wieder, gibt es mystische Momente, die von uns zugelassen werden sollten. Es sind Erfahrungen, die mit der höchsten Wirklichkeit zu tun haben, Momente grenzenloser Zugehörigkeit, Augenblicke universellen Einsseins. Mystische Erfahrungen haben etwas gemeinsam mit der Erfahrung des liebenden Miteinander. Die Unruhe des Menschen und seine Sehnsucht weisen in diese Richtung.

Ein gangbarer Weg, um Hindernisse zu überwinden und dem ersehnten Ziel näher zu kommen, ist das Gebet. Die jeweilige Beschaffenheit eines Gebetes richtet sich nach den unterschiedlichen seelischen Verfassungen. Obwohl diese die Gebetsarten äußerst vielfältig erscheinen lassen, fasste der Apostel Paulus die Gebete in vier Grundkategorien zusammen: Bitten, Gebete, Fürbitte und Danksagung (vgl. 1. Brief an Timotheus 2,1). Die Bitte ist ein inständiges Verlangen nach Befreiung sowohl von äußerer als auch von seelischer Last. Im Gebet bringt der Betende Gott etwas dar – letztlich sich selbst. Daher können wir es auch Hingabe-Gebet nennen. Fürbitten entströmen einem übervollen Herzen. Alle, die wir lieb haben, die uns nahe stehen und alle, die uns bewegen, nehmen wir mit in dieses Gebet. Danksagungen kommen ebenso aus erfülltem Herzen – wenn wir an die bisherigen Liebeszuwendungen Gottes denken, auf die gegenwärtigen schauen oder das Große in den Blick nehmen, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Aus dem Evangelium erfahren wir, dass auch Jesus diese verschiedenen Gebetswege ging, die alle letztlich zu einem schweigenden Dasein vor Gott führen.

„In der Stille vor dir“ ist eine Sammlung persönlicher Gebete, die aus der Begegnung mit großen Gestalten der Kirchengeschichte und aus dem Geist großer christlicher Mystiker im Laufe vieler Jahre entstanden sind. Sie alle waren auf der Suche nach dem Wesentlichem, das bleibende innere Erfüllung schenkt. Sie alle haben ihrer Sehnsucht – letztlich nach Gott – Ausdruck verliehen und Wege und Worte gefunden, die sie dem ersehnten Ziel näher brachten.
Während ich mich mit den Texten vieler geistlicher Meister – und vornehmlich mit ihrer Gebetskultur – beschäftigte, stiegen in mir in stillen Stunden des Innehaltens, des Betens und der Anbetung Worte und Formulierungen auf, die ich anschließend niederschrieb. So darf ich sagen, dass die Gebetssammlung „In der Stille vor dir“ Gebetstexte enthält, die durch den Geist großer christlicher Mystiker angeregt wurden wie zum Beispiel durch Basilius den Großen, Augustinus, Franziskus, Dominikus, Thomas von Kempen und die spanischen Mystiker wie Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz.
Hinter allen Worten, die ein aufrichtiges Bekenntnis zum Ausdruck bringen, steht der Wunsch und die Bereitschaft, sich ganz und gar Jesus Christus anzuvertrauen und sich ihm bedenkenlos hinzugeben. Diese Hingabe geschieht dann letztlich über alle Anliegen und Worte hinaus im Schweigen und in der Stille vor Gott. Aus dem Glauben, der Erfahrung und der Gewissheit heraus, dass Er das Gebet hört und es beizeiten erhört, sollten wir uns immer neu aufmachen – wer wir auch sind und wo immer wir auch stehen – und einen uns jeweils entsprechenden Gebetsweg gehen.
„In der Stille vor dir“ möchte dem Betenden in seiner augenblicklichen Lebenssituation entgegenkommen, ihn abholen und einen Weg weisen, der weiterführt und die liebende Nähe des Schöpfers erspüren lässt.
Die Gebete, die zu einem weiterführenden persönlichen Beten anregen möchten und darüber hinaus zu einem Stillwerden vor Gott, sind ihrem Anliegen nach alphabetisch geordnet und durch ein entsprechendes Stichwort einfach zu finden.